Dresden als Schauplatz deutscher Geschichte

Dresden ist seit jeher ein bedeutender Schauplatz deutscher Geschichte und Politik. Auch in der Zeit des Nationalsozialismus wurde hier unrühmliche Geschichte geschrieben. So war Dresden eine der ersten Städte in Deutschland, in der nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten Bücherverbrennungen stattfanden. 1933 wurde der sächsische Landtag aufgelöst und die politischen Gegner verfolgt und eingesperrt. Der bürgerlich-demokratische Oberbürgermeister Wilhelm Külz wurde abgesetzt, Künstler und Wissenschaftler wie Otto Dix, Victor Klemperer und Fritz Busch wurden aus der Stadt vertrieben. Ab 1937 entfernten die Nazis aus der weltberühmten Galerie Neue Meister zahlreiche von ihnen als “entartete Kunst” gewertete Bilder. In der Reichsprogromnacht am 9.November 1938, wurde auch die Dresdner Synagoge des bekannten Baumeisters Gottfried Sempers angezündet. Am 13. Februar 1945 wurde Dresden durch Bombenangriffe schwer zerstört, tausende Menschen kamen ums leben. Bis heute mißbrauchen Neonazis dieses Datum und negieren mit ihrem jährlichen “Trauermarsch” die deutsche Kriegsschuld, auch um ihre neonazistischen und menschenverachtenden Ideologien zu verbreiten.

In der DDR formierten sich in den 1980-er Jahren auch in Dresden zumeist unter dem Dach der Kirche oppositionelle Gruppen vor allem im Bereich der Friedens- und Umweltarbeit. So war der „Konziliare Prozess für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ in der Dresdner Kreuzkirche zu Hause, welche sich 1989 zum Zentrum der friedlichen Revolution in Dresden entwickelte. Das Symbol „Schwerter zu Pflugscharen“ breitete sich von hier in die damalige DDR aus. Am 4. Oktober 1989 kam es während der ansonsten meist friedlichen Revolution zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Volkspolizei und etwa 3.000 Demonstranten am Hauptbahnhof. Auslöser für diese Unruhen war die nächtliche Durchleitung von Zügen mit Flüchtlingen aus der Prager Botschaft der Bundesrepublik Deutschland. Ein Teil der Demonstranten wollte durch die Blockade des Bahnhofs einen Halt der Züge und eine Mitreise erzwingen. Nach weiteren Demonstrationen in den Folgetagen bildete sich die „Gruppe der 20“, die mit den damaligen Verantwortlichen an der Stadtspitze in Dialog trat und damit wesentlich zum friedlichen Verlauf beitrugen.

Am 19. Dezember 1989 hielt der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl eine Rede vor etwa 100 000 Menschen auf dem Neumarkt, die als ein Initial zur Deutschen Wiedervereinigung im Wendeprozess des Herbstes 1989 gilt.

Im Jahr 25 nach dem Mauerfall aus unserer Sicht Grund genug, uns an diesen historischen Schauplätzen ein genaueres Bild zu machen.

geplantes Programm:

• Führung durch die neue Synagoge
• Führung und Ausstellungsbesuch in der ehemaligen Stasizentrale in der Gedenkstätte Bautzner Straße
• Besuch des Militärhistorischen Museums
• StreetArt-Stadtführung durch Neustadt und Hechtviertel – urbane Kunst mit (politischen) Inhalten
• weitere Besichtigungen in kulturellen Einrichtungen organisieren wir auf euren Wunsch (Gemäldegalerie, grünes Gewölbe, Theaterbesuch o.a.)
• Erkundung der historischen Altstadt Dresdens und des Szeneviertels Dresden Neustadt
• Besuch des Trödelmarktes am Elbufer

Termin: Donnerstag, 27. März 2014 – Sonntag, 30. März 2014

Kosten: 20,- Euro für Mitglieder des LJW oder der AWO, für alle anderen 30,- Euro

Weitere Informationen findet ihr im aktuellen Flyer.

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